Allgemein Kultur

Deutsches Theater: Eröffnung der Autor:innentheatertage 2023/24

© Jasmin Schuller (v.l. Ewe Benbenek, Caren Jeß, Nele Stuhler, Patty Kim Hamilton)

In diesem Jahr eröffnete erstmals die neue Intendantin des Deutschen Theaters Berlin Iris Laufenberg die Autor:innentheatertage (ATT), die vom 4. bis 15. Juni 2024 mit einer Langen Nacht der Autor*innen, 10 Berlin-Premieren, 4 Konzerten und 4 Partys sowie 9 Rahmenveranstaltungen von DT Kontext und DT Jung* an den Start gehen. Statt ihre eigenen großen Worte in den Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung zu stellen, rückte Iris Laufenberg die Autor:innen Caren Jeß, Ewe Benbenek, Nele Stuhler und Patty Kim Hamilton in den Vordergrund, die am 15. Juni 2024 zum Abschluss der ATT in der Langen Nacht der Autor:innen ihre Texte auf die Bühne bringen werden, die sie ein Jahr lang in den Ateliers des DT entwickelt haben.

Welche Geschichten erzählen wir über unsere Welt, und über uns, die wir sie bewohnen? Wie können Geschichten dabei helfen, die Risse zu begreifen, die sich durch unsere Gegenwart ziehen? Viele Theatertexte des Festivaljahrgangs 2024 erzählen von Abbruchkanten.

(Iris Laufenberg, Intendantin & Bernd Isele, Festivalleiter)

Nach der Kurzvorstellung der Theaterautor:innen durch Iris Laufenberg, fasste Patty Kim Hamilton in ihrer Rede u.a. eindrucksvoll zusammen, wie ungewöhnlich und überraschend das Format der Autor:innenförderung sei: 

Laut Patty Kim Hamilton käme es in der Theaterwelt nie vor, dass jemand sagt: Du hast ein Jahr Zeit, mach was du möchtest, du brauchst keine Idee, kein Konzept, du bekommst ein Zimmer in Berlin – und in einem Jahr bringst du dein Ergebnis bei den Autor:innentheatertagen auf die Bühne. 

Die Heinz und Heide Dürr Stiftung fördert in diesem Zusammenhang die vom DT produzierten Uraufführungen in Form von szenischen Lesungen in der Langen Nacht der Autor*innen. In diesem Jahr freuen wir uns auf:

Caren Jeß: Von der Mutter ein Gruß
Ewe Benbenek: Ix
Nele Stuhler: Leichter Gesang
Patty Kim Hamilton: Und der Himmel über uns ist sein eigenes Land

Im Anschluss an die Eröffnungsrede(n) feierte “Akins Traum” von Akın Emanuel Şipal (Regie: Stefan Bachmann) vom Schauspiel Köln, das am 23. Februar 2024 in Köln uraufgeführt wurde, Premiere in Berlin. Mitgenommen wurden die Zuschauenden in einer Spieldauer von ca. 2 Stunden auf eine geballte Zeitreise durch das osmanische Reich und Gelsenkirchen…


In diesem Zusammenhang erinnern wir uns noch gut an die letzten Autor:innentheatertage in 2022/2023 – es war die letzte Runde für Intendant Ulrich Khuon, der dieses Hauptstadtfestival für zeitgenössische Dramatik 1995 ins Leben gerufen hatte:

Das Theater braucht weiterhin die Sensibilität für das Weltgeschehen. Die Autor:innen brauchen die Unterstützung, aber in erster Linie brauchen sie die eigene Energie, spielbare Texte zu schreiben. Texte, die ihre eigenen Begegnungen mit dieser Welt widerspiegeln. 

(Ulrich Khuon)