Impuls-Gespräche Kultur

Was haben Ponys mit sozialen Medien zu tun?

In dem Mehrgenerationen-Theaterexperiment von Autorin und Schauspielerin Vanessa Stern, ziehen vier Ritterinnen in ToFuR®– Theater ohne Furcht und Reichweite – in den Kampf gegen die dunklen Mächte von Reichweite und Aufmerksamkeit. Wir haben mit Vanessa Stern über das Thema soziale Medien, digitale Blase und ihre Auswirkungen gesprochen.

Vanessa Stern, warum nutzten Sie das Motiv des Ponyhofs als Leitmotiv des Stückes? Was haben Ponys mit sozialen Medien zu tun?

Vanessa Stern: “Zunächst kamen die Pferde ins Spiel, weil uns klar wurde, dass wir uns bei unserem „Kampf für Reichweitenverweigerung“ in der Tradition von Don Quichotte de la Mancha befinden, der gegen Windmühlen kämpft. Wir beschlossen, Ritterinnen und Pferde in einem zu sein. Zum Ponyhof führte uns die Beschäftigung mit dem Begriff der Reichweite.

Der Ponyhof steht bei uns einerseits für den analogen Ort ohne Reichweite schlechthin, ein Versammlungsort der analogen Begegnung, an dem zunächst keine verwertbaren Daten produziert werden wie im Theater. Ein Sehnsuchtsort vieler Mädchen. Ponys wurden in Deutschland in der Nachkriegszeit im Anschluss an die Immenhof-Filmtrilogie beliebt. Ulrike Hentschel, die auch bei diesem Projekt mitspielt, hat sich und uns an diese Filme erinnert. Es stellte sich heraus, dass diese Filme und ihre Entstehungsgeschichte sehr spannendes Material boten: Von Me-too Fällen, beteiligten NS-Propagandakünstlern bis hin zu einer Sprache, die noch sehr von der Kriegsrhetorik geprägt ist – was einem umso mehr auffällt, wenn man sie von Ponys hört. Diese Heimatfilme der Nachkriegszeit sind ein Stück Mediengeschichte, das uns alle geprägt hat.”

Foto: Eike Böttcher

Na neugierig geworden? Dann lesen Sie das ganze Impuls-Gespräch mit Vanessa Stern:

> Impuls-Gespräch mit Vanessa Stern

(Autorin: Valerie Pagel)