Kultur

In die Welt der Opern entfliehen!

„Die Begegnung mit Musik und Musiktheater bedeutet für die ganze Familie eine Erfahrung für Körper, Geist und Seele. Sie inspiriert, stärkt die kindliche Entwicklung im Selbstwirksamkeitserleben und eröffnet unendliche Phantasieräume.“

Carolin Eichhorst, Projektleitung „Opernfamilien“

Aber nicht nur die Musik und das Operntheater selber kann uns und unsere Kinder in Phantasie beflügeln und unserem Selbst stärken. Auch das „hinter den Kulissen“ und wie, sind wichtige Schwerpunkte in der Musik- und Theaterpädagogik. Eben diese Schwerpunkte setzt auch die Junge Deutsche Oper Berlin in ihrer Arbeit, besonders in ihrem Projekt „Opernfamilien“.

Wie funktioniert Oper? Ein Einblick für Kinder hinter die Kulissen.

Nachdem die Kinder der teilnehmenden Familienzentren und Einrichtungen der Familienhilfe im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bereits einer Ballettprobe mit erlebten, durften sie im nächsten Teil des Projekts nun endlich die Opernbühne von der anderen Seite begutachten.

Wo ziehen sich die Darsteller*innen um? Und wie werden die Bühnenbilder gewechselt?

Diese und andere Fragen brennen nicht nur den großen Besucher*innen auf den Lippen. Ebene auch die kleinen Besucher*innen möchten wissen, wie die besonderen Geschichten mit den imposanten Bildern entstehen.

Die Möglichkeit diese Fragen zu stellen, hatten sechs Familien aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. In zwei Gruppen wurden die Besucher*innen in die Obhut der beiden Tour-Guides, die bereits seit mehreren Jahren durch verschiedene Opernhäuser Führungen leiteten.

Eine kurze Geschichte zur Deutschen Oper Berlin.

Die Deutsche Oper Berlin ist Berlins größtes Opernhaus und deutschlandweit das zweitgrößte. Bereits 1912 wurde es eröffnet bevor es im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Schließlich wurde es am 24. September 1961 als Deutsche Oper Berlin wiedereröffnet. Das moderne geradlinige Gebäude wurde vom Architekten Fritz Bornemann erbaut, der bereits die Amerika-Gedenk-Bibliothek und das Haus der Berliner Festspiele baute.

Vom Rang, zum Operngraben bis hinter die Opernbühne.

Mit seinem großzügigen Parkett und zwei Rängen bietet die Deutsche Oper Berlin seinen Besucher*innen 1.859 Plätze. Diese gilt es als erstes in der Führung zu erkunden und den Kindern dabei zu vermitteln, wie die Architektur und Ausstattung des Hauses darauf ausgerichtet ist, um allen Besucher*innen optimale Sichtverhältnisse sowie beste Akustik zu garantieren.

Aber nicht nur das, auch von Rängen aus, zeigt uns…wie das Licht reguliert und erklärt, wie die Technik bereits vor der Probe, die Licht-Ausrichtung einstellt und immer wieder testet.

Auch die Bühne besteht aus mehreren Ebenen, so dass mehrere Bühnenbilder schon zum Aufbau bzw. Darstellung bereitstehen.

Das Atelier von La Boheme oder die Schlange der Zauberflöte – Eine Bühne zu mehren Welten!

Weit hinter der Bühne verbergen sich viel mehr als nur Kulissen, es sind Pforten zu anderen Welten. Sie sind die Herzstücke der Oper und die Phantasieräume aus unseren Träumen. Auf der Erkundungsreise entdeckten die Kinder auch den Phantasiewesen, wie die Schlange aus Mozarts „Die Zauberflöte“. Dieser sieht dem Glücksdrachen Fuchur aus der Unendlichen Geschichte zum Verwechseln ähnlich.

Und tatsächlich der damalige Bildhauer und Produzent haben sich bei der Darstellung an dem damaligen Kinohit orientiert. Da durften Fotos mit dem beeindruckenden Drachen für den Vater oder die Großeltern nicht fehlen.

Rechts die Herren und links die Damen – Wo sich die Darsteller*innen in ihre Rollen schlüpfen.

Wie sich der Regisseur, die Techniker*innen und Darsteller*innen merken, wo rechts und links auf der Bühne ist? Sie orientieren sich daran, wie die Umkleiden verteilt sind, denn links sind die Damen-Umkleiden und rechts die Herren. So wissen alle Bescheid, welche Seite gemeint ist, wenn der Regisseur von links spricht.

Der Operngraben – oder ein schwarzer Graben mit weißem Quadrat.

„Aber warum gibt’s im dunklen Graben hier ein weißes Feld?“, fragt sich eins der Kinder als sie im dunklen Operngraben stehen? Damit der Dirigent gut zu sehen ist. Auch an den Seiten der Ränge und den Balkonen sind kleine Bildschirme versteckt, auf die die Darsteller*innen blinzeln können, um nicht direkt zum Dirigent schauen zu müssen.

Der Operngraben hat auch einen kleinen Steg, der nah ans Publikum reicht, damit die Darsteller*innen dem Publikum nah sein können und jenes auch mit einbezogen werden kann. Besonders gern wird dieser bei der „Zauberflöte“ benutzt, damit Papageno auch den Zuschauer*innen im Parkett ein Hallöchen trällern kann. Ebenso nutzt er auch die Treppe, um den Musiker*innen im Graben einen Besuch abzustatten

Von bunten Kostümen und unterirdischen Geheimgängen!

Zum Schluss der Führung erhalten die Kinder einen kurzen, aber beeindruckenden Einblick in den Kostümfundus und Umkleiden, in denen die Schneider*innen den Kostümen den letzten Feinschliff verpassen, bevor diese Abends auf der Bühne präsentiert werden.

Etwas gruselig wurde es dann doch noch als die Führung noch durch einen unterirdischen Gang verlief, in dem Instrumente ihren Winterschlaf halten, solange sie nicht im Einsatz sind. Zum Glück waren Eltern und Großeltern dabei!

Aufgedreht, neugierig und anschließend doch etwas erschöpft, gingen die kleinen Besucher*innen nach Hause, denn so eine Entdeckungsreise in andere „Opern-Welten“ kann dann doch etwas aufregend sein.

Wir danken der Deutschen Oper Berlin für Ihre etwas andere Opernführung!

Sie sind neugierig geworden und möchten auch gern in andere Opern-Welten abtauchen und diese erkunden? Dann machen Sie bei unserer Verlosung zur einer Opernführung mit! Bis Ende März ist Verlosungsschluss!

Fotos: ©Carolin Eichhorst

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(Autorin: Valerie Pagel)