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Oper mit Kinderaugen!

© Jan Windszus Photography

Als ich das erste Mal mit meinen Kindern in der Kinderoper der Komischen Oper Berlin zu Besuch war, war meine größte Sorge, wie der Kleinste mit seinen knapp 3 Jahren das Stillsitzen über einen Zeitraum von mehr als einer Stunde wohl aushalten würde.

Noch bevor das Licht im Saal ausging, wurde mir klar: diese Sorge ist unbegründet. Mit großen Augen, ganz in sich, verfolgte der Kleine Szene um Szene. Lachte, schaute, fieberte mit – und steckte mich und seine Schwestern mit dieser Gebanntheit im Nullkommanix an.

Als der Vorhang dann fiel und wild geklatscht und gejubelt wurde, wusste ich: für die Oper ist man weder zu alt noch zu jung.

Diese Beobachtung hat die Heinz und Heide Dürr Stiftung zusammen mit der Komischen Oper schon vor Jahrzehnten gemacht und daraus eine Zusammenarbeit entwickelt, die Kindern und ihren Familien die Oper nahe bringt. Jahr um Jahr werden auf diese Weise Kinderopern inszeniert und zusammen mit den Familien und Erzieher*innen der Kitas in Opern-Workshops vorbereitet und bis zur Aufführung verfolgt.

In diesem Jahr ist es die Oper von Elisabeth Naske “Das kleine Ich bin ich” – ein Musiktheater für Kinder von 4 bis 10 Jahren nach dem gleichnamigen Buch von Mira Lobe und Susi Weigel. Die Inszenierung erfolgt in Kooperation mit »Das Weite Theater« für Puppen und Menschen, Berlin.

»Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren … geht – und denkt so vor sich hin: Stimmt es, dass ich gar nichts bin?« In Elisabeth Naskes musikalischer Version des berühmten Kinderbuchklassikers von Mira Lobe und Susi Weigel begibt sich das kleine »Ich bin Ich«, einfühlsam und turbulent unterstützt von drei Musikern, auf die abenteuerliche Suche nach seiner Identität: Klarinette, Akkordeon und Violoncello sind Papagei, Nilpferd, Hund, Fisch, Pferd … und natürlich das kleine »Ich bin Ich«. Sie erzählen die Geschichte als fantasievolle musikalische Reise.

Auf den Stationen seiner Reise erlebt das kleine »Ich bin ich« nicht nur jede Menge Abenteuer. Die renommierte österreichische Komponistin Elisabeth Naske, Schöpferin zahlreicher Kinderopern, wartet mit einer vielseitigen musikalischen Mischung abseits aller stilistischen Schranken auf; mit einem bluesigen Nilpferd-Song, dem rasantem Pferde-Galopp, dem stillen Fischgeblubber und einem frechen Frösche-Rap – eine unterhaltsame und zeitgemäße Einführung in die wunderbare Sinnenwelt der Musik.

Die szenische Darstellung übernehmen Schattenspieler*innen des Weiten Theaters, die mit dem geschickten Einsatz von Puppen und Handscheinwerfern das Geschehen auf wundervolle Weise im gesamten Zuschauerraum bis unter die Decke spielen lassen. Ein 50-minütiges zauberhaftes Hör-Seh-Vergnügen für Kinder von 4 bis 10 Jahren und ihre Familien zum Nachdenken und Spaß haben.

(Auszug von der Internetseite der Komischen Oper Berlin)

Die besonderen Umstände in diesen Zeiten haben auch in dem Fall der Kinderoper sowohl die Musikpädagoginnen als auch die Erzieherinnen vor eine große Aufgabe gestellt. Mit Hilfe von Tutorials zur Oper, die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, werden die Kinder spielerisch, kreativ und altersgerecht auf den Vorstellungsbesuch vorbereitet. Es gibt Einblicke in Musik, Handlung und Kernthemen des Stückes, die ergänzt werden durch eine CD für alle Familien und Kitas sowie ein Buch + Schattenspiel-Set für die Kitas. Bei einem Auftakttreffen mit den teilnehmenden Erzieher*innen wird das ganze “Paket” sorgsam übergeben und eingeführt. Der Vorstellungsbesuch wird Anfang des Jahres stattfinden und die Kinderaugen sicher wieder mächtig zum Leuchten bringen und die Herzen höher schlagen lassen!

Und auch bei uns zuhause kann ich dann bald wieder die Frage beantworten: Mama, wann gehen wir wieder in die Lustige Oper?

(Katharina Middendorf, Heinz und Heide Dürr Stiftung)

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