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Es durch Klatschen regnen lassen!

Die Kinderoper Pippi Langstrumpf feierte am sechsten November in der Komischen Oper Berlin Premiere! Und wie erwartet in knallbunter Farbenpracht. Theatermusiker Franz Wittenbrink hat das berühmte Kinderbuch von Astrid Lindgren musikalisch umgesetzt und Schauspielerin Dagmar Manzel gab ihr Regiedebüt.  

Auf dem Weg in die Oper gibt es Genörgel…

Pippi Langstrumpf sei was für Babys und außerdem habe man die Geschichten schon hundertmal gehört! Die genervten Eltern ersparen sich die Frage, was der Nachwuchs an einem Sonntagnachmittag denn stattdessen machen wollen würde, als Pippi Langstrumpf zu sehen – denn die Gefahr ist groß, dass die Antwort etwas mit Computerspielen zu tun haben könnte.

Also vertraut man auf die Inszenierungskraft der Komischen Oper, die dem Sprössling wie jedes Jahr schon nach 5 Minuten die Sprache verschlagen wird. Und so war es dann auch. Kaum ertönten die ersten Klänge des Musicals, äh der Oper, blickten alle Kinderaugen im Saal gespannt auf den auf der Bühne herumtanzenden Farbkasten!

Vor lauter pink, grün und gelb entgingen einem die großen Schuhe zunächst, die aus dem Boot der Hoppetosse ragten und Insidern direkt verrieten: Gleich kommt Pippi!

Den kommende Spielzeit von 100 Minuten, mit einer 30-minütigen Pause, fehlte es an nichts – Pippi durfte Kinder auf Bäume werfen, die Polizei an der Nase herum führen, den Kopf beim Nachmittagskaffee in eine Sahnetorte tunken und ihr vieles Gold verschenken. Auch Frau Prysselius (Bernd Stempel vom Deutschen Theater) mühte sich vergebens, die Halbwaisen-Kinder im Kinderheim unterzubringen!

Was anders war als in der schwedischen Vorlage? Der Wumms! Viele Beats und schmissige Hymnen rockten das Gebäude der Komischen Oper. Kein Dorf-Idyll, sondern Berlin-Vibes pur.

Von selbstgemachten Regen, Geräuschemachern und einem tanzenden Onkel.

„Was hat Dir denn am besten gefallen?“ fragt eine Mutter ihren 5-jährigen Sohn.

Die 10-jährige Schwester antwortet prompt, während der kleine Bruder noch überlegt: „… dass Tommy und Annika noch sehr jung waren und dennoch so gut singen konnten. Und dass das Stück sehr witzig war. Der, der die Geräusche gemacht hat, klang sehr cool und man konnte sogar mitmachen – durch einfaches Klatschen klang es so, als würde es im ganzen Saal regnen.“

Geräuschemacher Daniel Mandolini begleitete Pippi (Devi-Ananda Dahm) und den Abend ebenso außergewöhnlich wie Herr Nielson, als Handpuppe von Dirk Baum und das gepunktete Pferde Kleiner Onkel, gespielt und gesteppt von Christoph Jonas.

„Was hat Dir denn nun am besten gefallen?“ Der kleine Besucher wischt sich den schokoladenverschmierten Mund ab und sagt: die Pralinen!

Fotocredits: Barbara Braun

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