Forschung

Schafft die Digitalisierung neue ethische Fragen?

Das war nur eine der dringlichen Fragen, die bei der siebten “Wittenberger Herbstakademie” des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik (WZGE) im Mittelpunkt standen. Vom siebten bis elften November kamen 19 Studierende und Promovierende zusammen, um über Digitale Transformation in Zeiten des Umbruchs zu diskutieren. So war’s!

Verschärft Digitalisierung altbekannte Probleme nur mit neuer Dringlichkeit?

Bei der diesjährigen “Wittenberger Herbstakademie” nahmen 19 Studierende und Promovierende unterschiedlicher Fachbereiche von 13 Universitäten aus ganz Deutschland teil. Mit unterschiedlichen Gästen wurden die fünftägige Akademie begangen.

Dabei kamen unterschiedliche Perspektiven und Ansätze zusammen.

Prof. Dr. Andreas Suchanek, HHL Leipzig, und Prof. Dr. Ingo Pies, MLU Halle-Wittenberg, führten in ihre jeweiligen wirtschafts- und unternehmensethischen Ansätze ein.

Dr. Martin von Broock, Vorstandsvorsitzende des WZGE, stellte ihre Arbeit vor und zeigte auf, welche ethischen Fragen rund um die Digitalisierung am Zentrum eine Rolle spielen.

Unterschiedliche Schwerpunkten brachten Dr. Nikolai Horn, iRights.Lab / Intiative 21, PD. Dr. Jörg Noller, Universität Konstanz, und Dr. des. Sabine Wiesmüller, Bodensee Innovationscluster, mit. Sie lieferten vielseitige theoretische oder praxisorientierte Lösungsansätze zu zentralen ethischen Fragestellungen im Bereich der Digitalisierung.

Mit dabei war auch Dr. Alexander Reese, der einen Einblick in seine Arbeit als Ethiker für Künstliche Intelligenz bei Google in den USA gab. Ebenso war auch Doktorandin des Kollegs “Ethik und gute Unternehmensführung” Emma van den Terrell dabei. Sie stellte ihre Forschungen vor, die mithilfe einer App, die Sicherstellung von Menschenrechten in internationalen Lieferketten aufzeichnet.

Zum Thema Energie- und Klimakrise führte Dr. Michael Walter vom WZGE eine Diskussion mit den Teilnehmenden dazu, wie Digitalisierung und der Einsatz von Smart Metern bei der Bewältigung der Energie- und Klimakrise unterstützen kann.

Zu guter Letzt präsentierte Manon Filler, ebenfalls Doktorandin des Doktorandenkollegs, das studentische Netzwerk für Wirtschafts- & Unternehmensethik ‘sneep‘.

Das Highlight in der Akademiewoche – „Grenzüberschreitungen im Bereich der Digitalisierung“.

Bei der öffentlichen, hybriden Abendveranstaltung „Grenzüberschreitungen im Bereich der Digitalisierung“ gab Prof. Dr. Wolfgang Huber, Bischof i.R. und WZGE-Kuratoriumsmitglied, Einblicke in sein neues Buch „Menschen, Götter und Maschinen: Eine Ethik der Digitalisierung“ (C.H. Beck).

Gemeinsam diskutierte er mit den Studierenden und Gästen über die Autonomie und Würde der Einzelnen und wie diese, trotz Digitalisierung auf Individual-, Unternehmens- und Gesellschaftsebene, gewahrt werden kann.

Das Fazit – Praxisbezogen und zugleich theoretische Impulse!

Das abschließende Feedback der Teilnehmenden viel zufrieden und wertschätzend aus.

Insbesondere wurden die praxisbezogenen Inhalte der Akademiewoche und zugleich die Übertragung der theoretischen Impulse auf konkrete Beispiele gut aufgenommen.

Die Studierenden empfanden es als wertvoll, eine Woche lang in einem interdisziplinären Rahmen konzentriert zentrale ethische Fragestellungen der Digitalisierung diskutieren zu dürfen.

Ein großer Dank geht an alle Referent*innen für ihr Engagement in der Akademiewoche!

Wir freuen uns, mit unserer Förderung, Teil eines besonderen Projekt zu sein!

Fotocredits: © Lisa Schmalzried und ©Jörg Farys

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(Autorin: Valerie Pagel)