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Premiere: Im Königreich der Geister

Der Premieren-Frühling geht weiter: Diesmal feiert das Berliner Ensemble am 05. Mai die Uraufführung des Virtual Reality-Spektakels “BERLAU:: KÖNIGREICH DER GEISTER”. Die Besonderheit des Stücks ist die Verbindung des digitalen Mediums Virtual Reality mit dem Live-Spiel dreier Protagonistinnen.

Im Zentrum: Die Geschichte über Ruth Berlau und Bertold Brecht.

Das Publikum begibt sich auf eine virtuelle Erkundigungstour. Jede*r Besucher*in wird ausgestattet mit einer VR-Brille und beginnt sich alleine durch die szenische Installation. Dabei kommen sie Ruth Berlau und Brecht live wie virtuell sehr nah.

Die Geschichte der Ruth Berlau beginnt hier am 15. Januar 1974 steht in der Ost-Berliner Charité. Ein Krankenbett in Flammen. Ruth Berlau, eine alte dänische Kommunistin und die Patientin, verursacht bei Anzünden einer Zigarette einen Brand. Sie kommt ums Leben.

Kommunistin, Fotografin und Brechts Geliebte – wer war Ruth Berlau?

Bekannt wurde sie durch ihre Zusammenarbeit und dem Verhältnis mit Brecht. Doch da ist mehr: Mit 13 wird sie schwanger. Sie treibt ab. Sie versorgt ihre Familie mit Gelegenheitsjobs. Mit 23 fährt sie nach Paris und wird für ihre Reportagen bekannt. Sie bringt sich in den USA das Fotografieren bei. Sie heiratet jung einen dänischen Arzt bevor sie im Bertolt Brecht im dänischen Exil kennenlernt.

Zwischen Inszenierung und Liebschaft: Berlau & Brecht.

Seit dem dänischen Exil war Ruth Berlau Bertolt Brechts Geliebte. Sie inszeniert Brecht in Leipzig. Die Texte – frei erfunden. Sie inszeniert Brecht in Rotterdam. In Los Angeles bekommt und verliert sie einen Sohn von Brecht.

Sie gründet mit 24 ein Theater. Genauso fotografiert sie Brechts Arbeiten. Sie erfindet die Modellbücher und arbeitet mit Brecht am „Kaukasischen Kreidekreis“.

Sie lässt sich nicht einordnen und ordnet sich nicht Bertold Brecht unter. Ihr Lebenshunger ist unstillbar. Sie ist eine eigenständige Persönlichkeit, ohne auf Brecht angewiesen zu sein.

RAUM + ZEIT: Hinter den Kulissen und den Rollen.

RAUM+ZEIT ist ein deutsch-schweizerisches Kollektiv, dessen hybrid-immersive Installationen sich durch das Spiel mit der Logik eines konsistenten Raum-Zeit-Kontinuums und der inneren Welt der Wahrnehmung auszeichnen. Die VR-Installation “ANTIGONE :: COMEBACK. Eine Probe mit Weigel und Brecht” von RAUM+ZEIT war zum Schweizer Theatertreffen 2019 eingeladen.

Die Premiere am 05. Mai ist bereits ausverkauft. Weitere Vorstellungen folgen noch im ganzen Mai hindurch.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und freuen uns Teil, dieser spektakulären Inszenierung zu sein!

Titelbild, Fotos: © Moritz Haase, Martin Rentzsch

> Zur Kooperation mit dem Berliner Ensemble

> Mehr zum Theaterstück!

(Autorin: Valerie Pagel)