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Was bedeutet Exil für dich?

Die Bedeutung des Wortes Exil begreifbar machen – das war die zentrale Ideen bei der Eröffnung der Werkstatt Exilmuseum am 25. und 26. März 2023. Dabei erhielten die Besucher*innen einen Vorgeschmack auf das zukünftige Museum und konnten im Labor aktiv ihre Impulse für das Museum einbringen.

Die Eröffnung des Museums ist für 2025 geplant. Der Neubau vom dänischen Architekturbüro Dorte Mandrup realisiert einen Neubau hinter der Portalruine des Anhalter Bahnhofs. Mehr dazu lesen Sie in unserem Blogbeitrag hier…

Mit vielseitigem Programm wurde der neue Standort der Werkstatt Exilmuseum eröffnet.

Von Filmvorführungen, Lesungen und Theaterperformance. Das Eröffnungsprogramm der Werkstatt Exilmuseum präsentierte nicht nur die Inhalte des zukünftigen Museums, sondern machte auch die Bedeutung des Exils und den Austausch dazu erfahrbarer.

Geschichte erzählen durch Geschichten.

In der neuen Werkstatt der Stiftung Exilmuseum Berlin erhielten die Besucher*innen bereits einen Einblick in die geplante Konzeption des Museums.

Ein Ziel des Museums ist es, Lebensgeschichten der Exilierten mithilfe von szenografisch gestalteten Themenräumen und diversen medialen Zugängen zu vermitteln.

Dabei wird der Blick sowohl in die Vergangenheit als auch in die Gegenwart gerichtet. Denn auch Menschen, die gerade jetzt im Exil leben, sollen zu Wort kommen.

Mit Veranstaltungen und Foren soll der Austausch zur Bedeutung des Exils und die Hintergründe ermöglicht werden.

Exil bedeutet für jede*n etwas anders.

Im Labor der Werkstatt Exilmuseum haben die Besucher*innen die Möglichkeit, ihre Impulse mit einzubringen.

Aus gemeinsamen Austausch zeigt sich, wie vielseitig und oft auch widersprüchlich die Bedeutung des Begriffs “Exil” ist: Von Entwurzelung, Unklarheit bis hin zu Hoffnung, Neuanfang und Zuversicht – Exil ist nie nur das Eine.

Damals, gestern, heute – Flucht hat es in allen Zeiten gegeben.

Aus Zitaten geflüchteter Menschen lernten die Besucher*innen, dass der persönliche und emotionale Bezug, Fluchterfahrung miteinander verbinden. Der historische Kontext und die zeitliche Einordnung spielen dabei kaum eine Rolle.

In ihrem eigenen Studio entstanden Interviews und Filme mit Zeitzeug*innen, die von der Judenverfolgung im dritten Reich flohen oder mit Menschen, die aus aktuellen Kriegsgebieten fliehen mussten.

Sie sprechen auch über die Wichtigkeit eines Exilmuseums, dass die Fluchterfahrung und die Menschen dahinter sichtbar macht.

Die persönliche Geschichte hinter den Namen.

Mit persönlichen Gegenständen in der Ausstellung möchte die Stiftung Exilmuseum, Menschen dazu einladen, die Geschichten hinter den Namen kennenzulernen. Eine einfache Schallplatte erzählt oft mehr als wir denken.

Dabei werden nicht nur Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Politik erwähnt. Ebenso finden sich Geschichten von Unbekannten wieder, die sonst vielleicht für immer in Vergessenheit geraten wären.

Das Herzstück der Ausstellung – das Bioskop!

Mit einer medialen Installation mit den Exilgeschichten zeigt in bewegender Nahsicht, die einzelnen Schicksale und verbindet sich doch miteinander.

Es wird das räumliche und geistige Zentrum des Hauses werden.

„Stories from Exile“ – Theaterperformance von ukrainischen Künstler*innen mit dem Berliner Ensemble.

Zu Gast war auch der ukrainischen Theatermacher Pavlo Arie und Schauspieler*innen des Berliner Ensemble. In ihrer Performance erzählen die ukrainischen Künstler*innen über ihre persönliche Fluchterfahrung.

Sie stellen Bezüge zu historischen und künstlerischen Texten geflüchteter Menschen her und schaffen so Brücken zu Exilerfahrung damals und heute.

Pavlo Arie las seine eigenen Texte über seine Flucht aus der Ukraine im Jahr 2022 und stellte Ausschnitte aus Lion Feuchtwangers Roman “Exil” gegenüber.

In ihrer schmerzlich-intimen Performance sang die ukrainische Sängerin Mavka Brecht-Lieder, die sie mit ihren Fluchterfahrung seit dem Tag des Kriegsausbruchs in der Ukraine 2022 in Verbindung brachte.

Die Werkstatt Exilmuseum ist ein Ort, der den Austausch miteinander und Impulse für die eigene Reflexion ermöglicht.

Es verdeutlicht, wie wichtig die Erfahrbarkeit jeder einzelnen Fluchterfahrung ist. Es bringt uns in die persönliche Auseinandersetzung mit Exil und Flucht, um sich einander anzunähern und einander nicht auszugrenzen.

Wir danken für die vielen Impulse!

> Hier erfahren Sie mehr zur Kooperation

> Mehr zur Stiftung Exilmuseum Berlin

(Autorin: Valerie Pagel)