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EE-Naturerfahrungsprojekt Marzahn-Hellersdorf mit Kindern und Eltern 2019

Auf der IGA 2017 in Berlin förderte die Heinz und Heide Dürr Stiftung in Kooperation mit dem Jugendamt Marzahn-Hellersdorf ein Naturerfahrungsprojekt für junge Familien. Begleitet von Naturpädagogen*innen konnten die Eltern mit ihren Kindern das Gelände der IGA entdecken und an Naturerfahrungsworkshops teilnehmen.

Durch den großen Anklang und auf Wunsch der Familien wurde das Projekt dann 2018 in anderer Form und in Kooperation mit zwei Familienzentren, Haus Drehkreuz und mIGELito weitergeführt. Regelmäßig monatlich fanden Naturexkursionen an Samstagen statt, die den Familien ganz besondere Erfahrungen einerseits im Bezirk, aber auch zum Teil weit außerhalb ihres bekannten Wohnortes, in der Natur ermöglichten. Z.B.: Moore erkunden, Feuer machen, Kanu fahren, schwimmen, Naturmaterialien sammeln und gemeinsam basteln und vieles mehr. Gekrönt wurde dieses Angebot von einer zweitägigen gemeinsamen Abschlussfahrt mit Übernachtung im Blumenfisch in Wannsee.

Bei der Auswertung wurde sehr deutlich, dass sich alle Familien eine Fortführung des Projektes wünschten und sie formulierten selber, dass sie sich unterstützt fühlen, sich ihr Spektrum erweitert habe, sie Anregungen für gemeinsame Aktivitäten mit ihren Kindern erhalten haben, alleinerziehende  Elternteile mehr Kontakte zu anderen Familien bekommen haben. Durch die Begleitung des Projektes durch die Pädagoginnen aus den Familienzentren und der Koordinatorin des Projektes konnten die Ausflugstermine reflektiert, nachgearbeitet und in den Einrichtungen angedockt werden. Es fanden Gespräche über Erziehung, das Verhalten von Erwachsenen zu Kindern, über Regeln, Strafen, Konsequenzen und vieles mehr statt. 

Um Nachhaltigkeit zu erreichen, war auch den Verantwortlichen klar, dass es 2019 mit den gleichen Familien weitergehen soll. 

Die Aktivitäten waren ähnlich. Deutlich wurde der Erfolg des ersten Jahres dadurch, dass die Familien die Orte und Aktivitäten schon kannten und sehr viel entspannter dort ankamen, ihren Kindern mehr zutrauten, Vertrauen aufgebaut hatten, und ihnen entsprechend mehr Freiraum zustanden. Viele Ängste aus dem Vorjahr waren abgebaut. Gemeinsam entdecken, spielen und erleben stand jetzt im Vordergrund.

Die Familien aus beiden Einrichtungen haben sich durch die gemeinsamen Aktivitäten angenähert und haben übergreifende Kontakte geknüpft. 

Abschluss war auch in diesem Jahr die gemeinsame Gruppenfahrt zum Blumenfisch am Wannsee. Neben den vielen Aktivitäten, angeleitet durch die Umweltpädagogen*in wurden am letzten Tag ein Kinder-  und ein Elternwunschbaum im Außengelände gestaltet. Die Kinder, sowie die Eltern konnten daran ihre Wünsche für das kommende Jahr hängen. Zum Ende des Tages haben wir uns alle darum versammelt und einige konnten zu ihrem Wunsch etwas sagen.

Für mich war beeindruckend der Wunsch eines Vaters: „Ich möchte mehr Geduld für meine Kinder aufbringen und eine bessere Beziehung erreichen.“ Der Wunsch einer Mutter: „Mein Kind ist selbstbewusster geworden und ich hoffe, sie wird es noch mehr.“

Der Wunsch von einem Jungen am Kinderwunschbaum: „ Ich möchte weiter mit meiner Mama Zeit in der Natur verbringen und spielen.“ Der Wunsch eines Mädchens: „Mit meiner Familie der Natur helfen, besonders den Tieren.“

Sehr beeindruckend sind die wunderschönen, gesammelten und in einer Bildergalerie, sowie einem Kalender (von einem Vater erstellt) zusammengefassten Fotos der verschiedenen Ausflüge, die den Stiftungsmitarbeitern überreicht wurden. 

Damit ist das Projekt in dieser Form offiziell beendet, wurde aber in den Familienzentren in etwas anderer Form in das Regelprogramm übernommen.

Was ist nach drei Jahren Förderung durch die Stiftung erreicht worden.

Eltern lassen sich auf begleitete Situationen mit ihren Kindern zusammen ein. Die Wirkung von Aktivitäten in der Natur entlastet die häufig angespannte Situation zu Haus. Dinge gemeinsam zu lernen hilft, macht Spaß und erweitert das Wissen von Erwachsenen und Kindern.

Die sehr positiven Ergebnisse sind aber auch nur in der Form möglich, wenn es zuständige Personen gibt, die neben Honorarkräften regelmäßig an den Aktivitäten teilnehmen. Dies war vom Jugendamt Marzahn Hellersdorf Sabine Schieweck, wie von der Stiftung Susanne Gebert und Barbara Kühnel.

Es wird mit der Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung weitergehen, wenn auch anders. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des nächsten Jahres…….

Susanne Gebert, Koordinatorin und Fachberaterin Ost

Barbara Kühnel, Projektleiterin Early Excellence