00 Allgemein 02 Region Ost

Treffen der Regionalgruppe Ost im „Onkel Uhu“

Ein Erlebnisbericht von Jennifer Osei-Bonsu

Am 11.09.2024 trafen sich die EE-Berater*innen der Region Ost im Neubau des Trägers „Erste Kreativschule in Sachsen-Anhalt e.V.“ in der Kita und Hort Onkel Uhu in Halle. Berater*innen aus Jena, Halle und Berlin kamen in Halle Neustadt zusammen. Auch die Vorstandsvorsitzende Isa Baumgarten war mit den Berliner Berater*innen und der Fachberaterin der Region Ost, Susanne Gebert, angereist.
Alle Teilnehmer*innen waren begeistert von dem riesigen Neubau. Schon beim Betreten der Baumhalle kamen wir ins Staunen. Wir wurden mit leckerem Essen und Getränken empfangen.

Wir begannen sofort mit der Besichtigung des Hauses in zwei Gruppen. Wir konnten uns ein Bild von der Krippe, dem Elementarbereich und dem Hort machen. Das Haus ist trotz seiner Größe gut isoliert und durchdacht gebaut. Die fast 400 Kinder spürt man nicht. Kleine Tricks, wie der Wäschetrockner für die Regensachen, die Podeste im Hort und die Getränkeautomaten der Architekten erleichtern den Arbeitsalltag ungemein. Hier spürt man, dass das Team immer mitentscheiden durfte und seine Ideen berücksichtigt wurden.

In jeder Abteilung lächelte uns der EE-Ansatz entgegen. Sei es ein Plakat in der Garderobe zum Thema: Schemas, die Familien- und Situationsbücher, die Entwicklungsordner, die auch für die Kinder zugänglich sind, oder die Schatzkisten im Hort.


Die pädagogischen Strategien spiegelten sich nicht nur im Umgang miteinander wider, sondern sind auch wunderbar illustriert im Erdgeschoss ausgestellt. Die Umsetzung mit den Walkie Talkies brachte die Beraterinnen zum Schmunzeln. Wobei die Arbeit damit im Hort begann und nun auch im Krippenbereich aufgegriffen und als arbeitsunterstützend empfunden wird. Für mich war es auch schön zu sehen, dass die Verwaltung und die Küche auch im Haus sind. Das erleichtert einige Wege für die MitarbeiterInnen.

Alle Räume waren so liebevoll gestaltet, die Namen eingerahmt. Ganz besonders hat mir der Eingewöhnungsraum gefallen. Er ist wie eine Wohnung eingerichtet, was den Kindern die Eingewöhnung sehr erleichtert. Das ganze Haus lädt zur Bewegung und Körperwahrnehmung ein und überall findet man Onkel Uhu.


Der Hort arbeitet mit 150 Kindern sehr selbstbestimmt und in gut ausgestatteten Funktionsräumen. Was mich am meisten begeistert hat, ist, dass die Hortkinder keine Eigentumsfächer mit Namen oder Symbolen in der Garderobe haben. Sie können quasi jeden Tag neu entscheiden, welches Fach sie benutzen.

„Regionaltreffen Ost mal anders. Zum 1. Mal besuchten wir gemeinsam eine Einrichtung. Das war phänomenal und gab dem Regionaltreffen neuen Schwung. Gemeinsamer Beschluss von nun an 1 x jährlich. Das hat mich sehr gefreut. Wo werden wir uns 2025 treffen?“ (Susanne Gebert, Koordination & Fachberatung Region Ost)

Ein weiteres spannendes Thema in Sachsen-Anhalt ist die Hausaufgabenbetreuung. Die Schule gibt die Hausaufgaben ab, die Kinder können sie – noch – nicht selbstständig erledigen, die PädagogInnen im Hort sind keine LehrerInnen, es gibt die Möglichkeit, die Hausaufgaben zu erledigen, aber eine individuelle Betreuung oder gar Förderung ist fast nicht möglich.

Es gibt ein „Familienbüro“ und direkt davor eine kleine Bibliothek und ein Sofa. Hier können sich die Eltern z.B. während der Eingewöhnungszeit mit ihren Kindern aufhalten, Bücher austauschen oder ausleihen. Die Familien erhalten hier auch Unterstützung. Über QR-Codes können alle Familien aktuelle und vergangene Angebote einsehen. Einen Newsletter mit kurzen Bastelanleitungen finden die Familien ebenfalls auf allen Etagen und über den Code.

Die Räume der Krippe und Kita können insgesamt 250 Kinder fassen. Diese sind in Etagen eingeteilt, die jeweils offen arbeiten. Alle Flure und sogar die Garderoben werden zu einem Ort des Erlebens und Wachsens. Wir trafen viele Fachkräfte, die die Kinder auf Augenhöhe begleiteten. Wir konnten auch beobachten, wie nach dem EE-Ansatz beobachtet wird.


Vielen Dank für die Einladung und die nette Runde. Während der Besichtigungen haben wir ab und zu die eine oder andere Teilnehmerin verloren.Am Ende trafen wir uns alle wieder im Konferenzraum.
Wir kamen ins Gespräch über den Einzug, den Auszug und den Wiedereinzug, den Denkmalschutz der alten Räumlichkeiten und die familiären Hintergründe. Sehr spannend fanden die BesucherInnen die Frage, worüber die extra-familiären Angebote und Stellen finanziert werden. Ein rundum spannender und lehrreicher Tag, vielen Dank an das Team vom Drachenonkel UHU.