Am 10. Oktober 2025 feierte die Kinderoper Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse von Samuel Penderbayne nach dem gleichnamigen Buch der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger in der Komischen Oper Berlin Premiere. Das 1975 im Oetinger Verlag veröffentlichte Kinderbuch behandelt Themen wie Kindererziehung und das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern sowie Vorurteile unter Mitschüler*innen.
«Kinder wie die Welt sie will» (Firma Himmelblau)
Damit sind Musterkinder gemeint. Das sind Kinder, die leise sind, keinen Unsinn machen und ihren Eltern und Lehrer*innen uneingeschränkt Folge leisten. Konrad ist so ein Kind. Er wurde von der Firma Himmelblau als Premium Chromo.XY/3859 hergestellt und in einer Konservenbüchse ausgeliefert. Allerdings an die falsche Adressatin. Berti Bartolotti staunt nicht schlecht, als sie plötzlich und völlig unerwartet Mutter wird. In ihrem Zuhause, das zugleich ihr Atelier ist, herrscht ein beachtliches Durcheinander. Sie, ihr „zweimal-die-Woche-Freund” Egon und das Nachbarskind Kitti schließen Konrad mit dem Seitenscheitel schnell in ihre Herzen.
Als die Firma Himmelblau den Auslieferungs-Fehler bemerkt, möchte sie das kostbare Stück Kind sofort wieder abholen – doch Konrads neue Familie setzt alles daran, das zu verhindern. Letztlich sind es die Kinder, die Konrad beibringen, wie man sich unangepasst verhält. Und den frechen und lauten Konrad will die Firma Himmelblau dann auch nicht zurück.
«Die rebellischen und humorvollen Außenseitergeschichten von Christine Nöstlinger wurden zu geliebten Klassikern der österreichischen Kinderliteratur.» (Komische Oper Berlin)
Die Geschichte von Konrad macht deutlich, wie schädlich starre Regeln und übertriebene Strenge sein können. Sie macht deutlich, dass Fehler erlaubt sind – sowohl bei Kindern als auch bei Eltern, die manchmal selbst nicht wissen, wie sie es richtig machen sollen.
Die Zusammenarbeit der Komischen Oper Berlin mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung schlägt eine Brücke zwischen Kultur und Bildung. Seit 2009 bietet die Komische Oper Berlin im Rahmen dieser Kooperation Workshops für Familien aus Kitas, die nach dem Early Excellence-Ansatz arbeiten, an. Basierend auf dem Grundsatz, Familien frühzeitig in die Bildungsprozesse ihrer Kinder einzubeziehen, nehmen Kinder in diesem Kooperationsprojekt gemeinsam mit ihren Familienangehörigen an einem Opern-Workshop teil. Die Workshops dienen der Vorbereitung auf eine Kinderoper der jeweiligen Spielzeit. Anschließend werden die Familien zu einer Aufführung eingeladen. So erhalten Familien unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft die Möglichkeit, gemeinsame Bildungserfahrungen zu machen, die sie verbinden und mit denen sie sich auseinandersetzen können.
Die Inszenierung „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse” konnte diese pädagogische Brücke besonders gut umsetzen. Durch die lebensfrohe und lebensnahe Inszenierung brachte sie die zahlreichen Kinder im Publikum zum Lachen und regte auch die Erwachsenen hier und da zum Nachdenken an!
«Tatsächlich so zart und zerbrechlich. Ein Kind braucht Schlaf und etwas zu essen und LIEBE» (Berti Bartolotti)
Viele der Verantwortlichen für die zauberhafte Inszenierung, wie beispielsweise die Regisseurin Ruth Brauer-Kvam (Nils Holgerssons wundersame Abenteuer) und die musikalische Leiterin Anne Hinrichsen (Die kleine Hexe), waren bereits in den vergangenen Spielzeiten Teil des Kreativteams der neuen Kinderopern.
Musikalische Leitung: Anne Hinrichsen
Inszenierung: Ruth Brauer-Kvam
Konrad: Mengqi Zhang
Berti Bartolotti: Andreja Schneider
Herr Egon: Philipp Meierhöfer
Kitti: Elisa Maayeshi
Schulklasse / Konservenkinder: Kinderchor der Komischen Oper Berlin
Die letzte Vorstellung der Spielzeit findet am 26. Dezember 2025 statt.













