Auf Initiative von Bernd Schultz wurde die Stiftung Exilmuseum gegründet und unter der Schirmherrschaft der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck der Grundstein für die Realisierung des Exilmuseums gelegt. Als Standort wurde der Anhalter Bahnhof als geschichtsträchtiger Ort zahlreicher Exil- und Fluchtgeschichten gewählt.

Der Schwerpunkt des Exilmuseums liegt auf der Zeit von 1933 bis 1945. In dieser Zeit flohen etwa eine halbe Million Menschen, verfolgt von den Nationalsozialisten, in alle Welt. Vom zentralen Anhalter Bahnhof in Berlin aus begann für unzählige Menschen der Weg ins - hoffentlich rettende - Exil. Es war immer ein Aufbruch ins Ungewisse, manchmal ein Leben lang begleitet von Fremdheit, Angst und Heimweh.

Mit der Dauerausstellung soll ein Raum geschaffen werden, in dem diese Schicksalsgeschichten einen Platz in der Öffentlichkeit erhalten. Dabei soll auch eine Brücke in die Gegenwart geschlagen werden: Wie sind Flucht und Entwurzelung zu zentralen Erfahrungen unserer Zeit geworden? Und was können wir aus der Geschichte für heute lernen?

Mit einem Architekturwettbewerb, dessen Preisverleihung und Übergabe im Sommer 2020 stattfinden wird, nimmt das Museum Gestalt an, ein Haus auch für die Geschichten, die im Rahmen einer Erinnerungskultur vielleicht noch nicht erzählt wurden.