Bild (v.l.n.r.): Peter Werner (Technik), Alexandra Julius Frölich (Schauspiel), Clara Tekampe (Schauspiel), Evgenija Rabinovitch (Regie), Joachim Kelsch (Schauspiel), Alexander Gutman (Bühnenmusik), Eva Maria Kölling (Schauspiel)

Das Deutsch-Jüdische Theater ist dafür bekannt, einen (erinnerungspolitischen) christlich-jüdischen Dialog mitzugestalten und damit aktiv zum kulturellen Austausch beizutragen.

Im Sommer 2024 feierte das Stück "Besessen! Der Dibbuk." Premiere. Ein Dibbuk ist nach jüdischer Legende ein Totengeist, der in die Körper der Lebenden eindringt und dort irrationales Verhalten hervorruft. Das Drama Der Dibbuk des russisch-jüdischen Schriftstellers Salomon An-ski feierte Anfang des 20. Jahrhunderts große Erfolge und diente Alexandra Julius Frölich nun als Vorlage für ihre künstlerische Bearbeitung, inszeniert am Deutsch-Jüdischen Theater in Berlin.

Das Stück handelt von Lea, der Tochter eines reichen Rabbiners, die standesgemäß verheiratet werden soll. Der Talmudschüler Chanan, der bereits ein zartes Band zu Lea geknüpft hat, versucht die Hochzeit zu verhindern, indem er alte Zaubersprüche entschlüsseln will. Er selbst stirbt bei dem Versuch. Nicht aber seine Seele, die aufgrund seiner unerfüllten Liebe als Dibbuk in Leas Körper eindringt und damit das klassische jüdische Motiv der „Anhaftung“ dramatisch und eindrücklich in Szene setzt.

Regie: Evgenija Rabinovitch
Textfassung: Alexandra Julius Frölich
Bühnen-Musik: Alexander Gutman
Mit: Alexandra Julius Frölich, Eva Maria Kölling, Clara Tekampe, Joachim Kelsch