Wenn du alleine spielst, hörst du nur dich, das ist irgendwie langweilig und wenn du dann plötzlich mit allen zusammenspielst, ist das ein ganz anderes Gefühl!
Marlene

Opernkinderorchester 2024
Am 5. Juni 2024 war die Staatsoper Unter den Linden von tosendem Applaus und Standing Ovations erfüllt – ein krönender Abschluss für das Opernkinderorchester bei seinem letzten Konzert der Saison.
Das besondere Orchester wurde 2018 von Intendant Matthias Schulz ins Leben gerufen. Insgesamt haben 90 Kinder im Alter von sieben bis 13 Jahren über mehrere Jahre hinweg die Chance, Teil eines professionellen Orchesters zu werden. Mit zusätzlicher Unterstützung der Staatskapelle Berlin und den Musikschulen des Landes Berlin lernen die Kinder den Alltag eines Orchesters kennen und können sich sowohl musikalisch als auch persönlich weiterentwickeln.
In dieser Saison haben die jungen Musiker*innen Ausschnitte aus Georges Bizets Oper „Carmen” monatelang geprobt und einstudiert. Sie gaben vier Konzerte, u. a. im Rahmen der FESTTAGE und im Nikolaisaal in Potsdam.
Das letzte Konzert der Saison ist für die jungen Musiker*innen dabei das persönlichste, da sie von ihren Schulklassen, Freund*innen und Familien im Publikum unterstützt werden. Gesanglich wurde das Orchester von der Mezzosopranistin Natalia Skrycka als Carmen und dem Bariton David Ostrek als Escamillo begleitet.
„Carmen“ erzählt die Geschichte der Arbeiterin Carmen, die ein selbstbestimmtes und unmoralisches Leben zwischen Schmugglern und finsteren Gestalten führt. Sie wird von allen Männern verehrt. Mit ihrer Art und Schönheit provoziert sie. Bis es zu einer Messestecherei unter Männern kommt. Carmen wird vom Offizier José verhaftet, doch mit ihrer berühmten Arie „Habanera” bringt sie ihn dazu, sie freizulassen. Das tut er auch, so sehr ist er ihr verfallen. Dann betritt der Stierkämpfer Escamillo die Bühne und alle sind von ihm fasziniert – inklusive Carmen. Es folgt eine wilde Geschichte mit einem gewieften Schmuggelcoup und einer Dreiecksgeschichte, die von Liebe, aber auch von Eifersucht geprägt ist.
Eine revolutionäre Oper mit einer selbstbestimmten und „unmoralischen” Frau in der Hauptrolle sorgte 1875 in der Pariser Opéra Comique für Empörung. Doch vier Monate später wurde Bizets Oper ein Riesenerfolg, den der Komponist nicht mehr erlebte, da er jung verstarb.
Im Anschluss an die Aufführung wurden die älteren Kinder, die das Opernkinderorchester nun verlassen, mit einem herzlichen Dankeschön und einer Urkunde von der Projektleitung, Anja Fürstenberg und ihrem Team, verabschiedet.