Kaum zu glauben, doch nun ist es soweit, die Adventszeit steht vor der Tür! Vielleicht haben Sie auch die letzte Woche damit verbracht, die Weihnachtsdeko aus dem Keller zu kramen, den Adventskranz zu basteln oder mit den Kleinen vielleicht sogar schon die ersten Plätzchen zu backen. Die Adventszeit ist die Zeit, in der wir uns nicht nur auf Weihnachten vorbereiten, sondern uns auch wieder mehr auf ein Zusammensein besinnen. Während der Corona-Pandemie eine große Herausforderung, denn wurde das Social Distancing besonders hochgehalten. Was können wir aus der Adventszeit mitnehmen, um uns wieder näher zu kommen? Prof. Dr. Franziska Geib, ehemalige Promovendin der Heinz und Heide Dürr Stiftung und Autorin, hat sich darüber Gedanken gemacht und Ihre Ideen in unserem Adventskalender geteilt.
„Oft bringt erst Distanz zwei Menschen einander näher“
Annette Andersen,deutsche Lyrikerin
Warum ich mich für das Zitat entschieden habe.
Distanz zwischen Menschen kann be- oder entstehen. Wenn wir uns jedoch mit dieser Distanz auseinandersetzen, dann geraten unweigerlich Personen, ihre Haltungen und Ansichten und ihre Beziehungen zueinander in den Blick. Das Zitat erinnert mich an das Modell integrativer Prozesse aus der Frühpädagogik.
Integration heißt Einigung zwischen zwei interagierenden Personen.
In diesem Modell wird Integration als Einigung zwischen unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven miteinander interagierender Personen bezeichnet. Einigungen werden in diesem Modell aber nicht als Vereinbarung von einheitlichen Perspektiven oder Vorgehensweisen verstanden, sondern als „Bereitschaft, die Positionen der jeweils anderen gelten zu lassen, ohne diese oder die eigene Person als Abweichung zu verstehen“ (Klein et al. 1987, S. 38). In dieser integrativen Haltung liegt die Nähe in der Distanz.
“Social Distancing” als Chance der neuen Nähe begreifen.
Auch durch die räumliche Überbrückung von Distanz kann Nähe entstehen: „Social distancing“ war von Beginn an ein Schlagwort in der Pandemie. Familienangehörige und Freunde haben wir nur eingeschränkt gesehen. Wir waren im Home Schooling und im Home Office, haben online Sportkurse, Weiterbildungen und Kulturveranstaltungen besucht. Man lief der Kollegin nicht mehr zufällig in der Büro-Küche über den Weg oder plauderte nach dem Sportkurs mit den anderen.
Was ich daraus für mich mitnehme und Ihnen weitergeben möchte.
Durch die Distanz wurden wir aufgefordert, bewusst auf andere Menschen zuzugehen, neue Wege des Austauschs zu finden und uns exklusiver zu verabreden, z.B. für einen Spaziergang zu zweit.
Diese Form des bewussten Austauschs, des bewussten Fragens: „Wie geht es dir?“ möchte ich auch mit in die Adventszeit nehmen. Wie schön ist eine unerwartete Karte mit lieben Grüßen und dem Signal: ich denke an dich! oder sogar ein handgeschriebener Brief…
28. November 2021, 1. Advent.
Kaum zu glauben, doch nun ist es soweit, die Adventszeit steht vor der Tür! Vielleicht haben Sie auch die letzte Woche damit verbracht, die Weihnachtsdeko aus dem Keller zu kramen, den Adventskranz zu basteln oder mit den Kleinen vielleicht sogar schon die ersten Plätzchen zu backen. Die Adventszeit ist die Zeit, in der wir uns nicht nur auf Weihnachten vorbereiten, sondern uns auch wieder mehr auf ein Zusammensein besinnen. Während der Corona-Pandemie eine große Herausforderung, denn wurde das Social Distancing besonders hochgehalten. Was können wir aus der Adventszeit mitnehmen, um uns wieder näher zu kommen? Prof. Dr. Franziska Geib, ehemalige Promovendin der Heinz und Heide Dürr Stiftung und Autorin, hat sich darüber Gedanken gemacht und Ihre Ideen in unserem Adventskalender geteilt.
Warum ich mich für das Zitat entschieden habe.
Distanz zwischen Menschen kann be- oder entstehen. Wenn wir uns jedoch mit dieser Distanz auseinandersetzen, dann geraten unweigerlich Personen, ihre Haltungen und Ansichten und ihre Beziehungen zueinander in den Blick. Das Zitat erinnert mich an das Modell integrativer Prozesse aus der Frühpädagogik.
Integration heißt Einigung zwischen zwei interagierenden Personen.
In diesem Modell wird Integration als Einigung zwischen unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven miteinander interagierender Personen bezeichnet. Einigungen werden in diesem Modell aber nicht als Vereinbarung von einheitlichen Perspektiven oder Vorgehensweisen verstanden, sondern als „Bereitschaft, die Positionen der jeweils anderen gelten zu lassen, ohne diese oder die eigene Person als Abweichung zu verstehen“ (Klein et al. 1987, S. 38). In dieser integrativen Haltung liegt die Nähe in der Distanz.
“Social Distancing” als Chance der neuen Nähe begreifen.
Auch durch die räumliche Überbrückung von Distanz kann Nähe entstehen: „Social distancing“ war von Beginn an ein Schlagwort in der Pandemie. Familienangehörige und Freunde haben wir nur eingeschränkt gesehen. Wir waren im Home Schooling und im Home Office, haben online Sportkurse, Weiterbildungen und Kulturveranstaltungen besucht. Man lief der Kollegin nicht mehr zufällig in der Büro-Küche über den Weg oder plauderte nach dem Sportkurs mit den anderen.
Was ich daraus für mich mitnehme und Ihnen weitergeben möchte.
Durch die Distanz wurden wir aufgefordert, bewusst auf andere Menschen zuzugehen, neue Wege des Austauschs zu finden und uns exklusiver zu verabreden, z.B. für einen Spaziergang zu zweit.
Diese Form des bewussten Austauschs, des bewussten Fragens: „Wie geht es dir?“ möchte ich auch mit in die Adventszeit nehmen. Wie schön ist eine unerwartete Karte mit lieben Grüßen und dem Signal: ich denke an dich! oder sogar ein handgeschriebener Brief…
Ich wünsche Ihnen einen schönen ersten Advent!
Ihre Franziska Geib