28. Januar 2019 | Bildung | Impulsgespräche

Jutta Best-Emmeluth

Jutta Best-Emmeluth ist eine von etwa 2200 ehrenamtlichen Lese-/Lernpate*innen des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), die seit 2005 Kinder in Grundschulen und nun auch in Kitas beim Lesen unterstützen. 

HHD Stiftung: Was sind Ihrer Meinung nach die drei beliebtesten Kinderbücher und warum?

Jutta Best-Emmeluth: Das ist eine gute Frage. Es kommen jährlich ca. 8000 neue Bilderbücher auf den Markt. Und ganz besonders Kinder haben immer wechselnde Lieblingsbücher. Im Augenblick lese ich:

1. „Der Zauberer von Oz“ nacherzählt von Anne Ameling, (Vorleseverlag Ellermann)
Dorothy landet nach einem Wirbelsturm in dem fernen Land Oz. Die Vogelscheuche ohne Verstand, der Blechmann ohne Herz und der Löwe ohne Mut begegnen ihr. Gemeinsam bestehen Sie Abenteuer.

2. „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ von M.Baltscheit (Beltz & Gelberg Verlag)
Der Löwe konnte nicht schreiben. Aber das störte den Löwen nicht, bis er eine Löwin kennen lernt. Jetzt benötigt er Hilfe von den anderen Tieren.

3. „Frida Furchtlos lädt zum Tee“ Danny Baker/Pippa Curnick (ars edition)
Starke Tiere zeigen Angst und Frida die Gans hat keine. Frida findet, dass der große Bär eigentlich aussieht wie ein warmer Wintermantel.

Diese Bücher sind zeitlos und wunderbar illustriert. Sie regen die Fantasie an, fördern die Vorstellungskraft und das Einfühlungsvermögen, die Kinder können sich in die verschiedenen Rollen hineinversetzen. Was Ihnen hilft im Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen.

HHD Stiftung: Warum halten Sie das Vorlesen auch in Zeiten von Hörbüchern, TipTois und Co. für wichtig?

Jutta Best-Emmeluth: Es ist wichtig beim Vorlesen, auf die Kinder zu achten. Sie zeigen Reaktionen und haben immer Fragen. Werden diese nicht gleich beantwortet, gibt es Verständnisprobleme, die ein Kind nicht immer verarbeiten kann. Kleine Erklärungen helfen Kindern, die Geschichten richtig einzuordnen und sie zu verstehen. Das geht eben nur beim Vorlesen.

HHD Stiftung: Welche Wirkung stellen Sie bei Kindern durch das Vorlesen fest?

Jutta Best-Emmeluth: Ein Leuchten in den Augen; die Kinder in spannender Erwartung auf die nächsten Worte; es ist fantastisch. Die Konzentration hat bei den Vorlesekindern zugenommen, Geduld und Ausdauer kommen noch hinzu. Nicht zuletzt wird der Wortschatz erweitert und die Fantasie angeregt.
Durch mein regelmäßiges Kommen bin ich eine Bezugsperson für die Kinder geworden. Sie genießen die persönliche Zuwendung und das macht das Vorlesen zu einem schönen Erlebnis. Ich wünsche mir, dass die Kinder leichter Lesen lernen und damit größere Chancen bei der weiteren Entwicklung haben werden.

Vielen Dank für das Gespräch.