Das Bürgernetzwerk Bildung des Vereins der Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) hat seit 2005 in Berlin ein Netzwerk von etwa 2200 ehrenamtlichen Lese-/Lernpat*innen aufgebaut. Das Lesepat*innen-Projekt konzentrierte sich anfangs auf das Vorlesen in Grundschulen, um gerade Kinder, denen zu Hause nicht vorgelesen wird, beim Lesenlernen zu unterstützen und zum Selberlesen zu motivieren.

Durch die Förderung der Heinz und Heide Dürr Stiftung konnte das Projekt 2007 auf Berliner Kindertagesstätten ausgeweitet werden. Damit werden insbesondere Kitas in sozial schwierigen Lagen und mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund für das Lesepat*innenprojekt sensibilisiert. Hier ist der Bedarf hoch, da zu Hause wenig oder gar nicht vorgelesen wird. Die Kinder sollen mit Hilfe der Lesepat*innen motiviert werden, Texte zu verstehen, um später in der Grundschule selbst besser lesen zu können. Durch die Vorleseerfahrungen der Kinder kann oft auch die ganze Familie zum Lesen und Vorlesen angeregt werden.

Im Rahmen der Projektförderung sind knapp 200 ehrenamtliche Vorlesepat*innen tätig, die in bald 100 Kitas in unterschiedlichen Berliner Bezirken zum Einsatz kommen. Sie lesen vor, betrachten mit den Kindern Bilderbücher, fördern den frühkindlichen Spracherwerb und das Interesse an Büchern und schenken den Kindern Zeit und Aufmerksamkeit. Die hohen Bedarfsmeldungen aus den Kitas zeigen, dass das Projekt inzwischen ein fester Bestandteil in vielen Berliner Einrichtungen ist und auch die Kita-Leitungen nicht mehr auf die ehrenamtliche Unterstützung der Lesepat*innen verzichten möchten.