Die Jury überzeugte besonders die Lern- und Veränderungsbereitschaft der Einrichtung.Die Pandemie wurde als Chance genutzt, um Prozesse zu überdenken und neue Wege zu gehen. Die Partizipation der Kinder steht dabei im Mittelpunkt, da sie an der Gestaltung des Alltags beteiligt werden und Verantwortung übernehmen. Die Einrichtung zeichnet sich durch einen wertschätzenden Umgang mit allen Beteiligten aus.
Deutscher Kita-Preis

Deutscher Kita-Preis, 2022
Autor*in: Sasha Saumweber
Das Familienzentrum Olgakrippe wurde beim Deutschen Kita-Preis 2022 als „Kita des Jahres“ ausgezeichnet. Am 21. September wurde der Preis in Heilbronn direkt vor Ort überreicht.
Aufgeregter Trubel im Foyer des Kongresszentrums Heilbronn. Eine große Kinderschar in tollen Outfits kann die Preisübergabe kaum erwarten und steht schon in den Startlöchern. Aufgeregt warten sie auf ihren Auftritt und zurecht, sie sind die eigentlichen Stars der Veranstaltung.
Zahlreiche Kinder des Familienzentrums Olgakrippe haben sich auf der Bühne eingefunden. Gemeinsam mit ihren Erzieher*innen wollen sie mit ihrem lustigen Song, die anwesenden Gäste im Konzertsaal begrüßen: „Im Olgaland begrüßt man sich ganz sonderbar, man gibt sich nicht die Hand, am Montag ist der Finger dran, man stupft sich damit sachte an.“
Als Gast den weiteren Strophen mit den immer kurioser werdenden Begrüßungsformen zu lauschen, verdeutlicht mir schnell, was die – jetzt auch offiziell mit dem ersten Preis des Deutschen Kita-Preises ausgezeichneten Einrichtung besonders macht: Die Beteiligung der Kinder, der Spaß und die Freude am Zusammensein sind zentrale Aspekte ihrer Arbeit.
Das Selbstbewusstsein und die Leidenschaft, mit der gerade die Kinder, aber auch ihre im Publikum anwesenden Familien, hier den Auftakt zu dieser würdevollen Feier geben, beeindruckt nicht nur mich, sondern auch die Geschäftsführerin der Deutschen Kinder und Jugend Stiftung (DKJS) Anne Rolvering.
In ihrer Laudatio ist sie sichtlich begeistert von dem Auftritt der Kinder. Sie lobt den Anspruch des Early Excellence-Hauses, dass jedes Kind exzellent ist und exzellent von hoch motivierten Fachkräften beim Entdecken der Welt begleitet werden soll. Einem Anspruch, dem sie sichtlich gerecht werden und deshalb verdiente Preisträger*innen sind.
Wenn Kinder die Feier einnehmen und so die Stimmung heben, ist für mich das eigentliche Fest: Eine junge Dame von ca. 3 Jahren mit einem Selbstbewusstsein wirft dem hochkarätigen Publikum, inklusive dem Staatssekretär Volker Schebesta, dem Oberbürgermeister Harry Mergel und der Bürgermeisterin Agnes Christner eine elegante Kusshand von der Bühne aus zu. Denn das Familienzentrum Olgakrippe bestärkt die Kinder in ihrem Selbstverständnis und genau so soll es sein.
Die Leichtigkeit und Freude mit der dann die Leitung Monika Karacic zusammen mit ihrer Stellvertretung Christina Rietz ein paar Worte zu ihrem Weg, ihrem Haus und dem gewonnen Preis erzählen, lässt erneut den Spirit des Hauses spürbar werden. Hier haben sich begeisterte Menschen zusammengefunden, die seit vielen Jahren das Beste für Kinder und deren Familien wollen. Der Preis habe sie „größer, stärker und reicher gemacht“ sagt die Leiterin, „sie seien aber nach wie vor auf dem Weg, weitere Schätze zu sammeln.“ Bei einer Öffnungszeit von 06.30 Uhr bis 17:30 Uhr, mit 115 Kindern und ihren Familien, sowie den 28 Mitarbeiter*innen, wird es dazu ganz sicher noch jede Menge Gelegenheiten geben.
Ich werde auf jeden Fall die Tage mal im Büro des Familienzentrums anrufen, doch kann es anscheinend schon mal passieren, dass man eines der Kinder am Apparat hat, so die Leitung Monika Karacic. Denn die Kinder verbringen gerne mal etwas Zeit bei der Chefin im Büro und nehmen dann eben auch ganz selbstverständlich schon mal das Telefon ab.