Bild (v.l.): Charlotta Bjelfvenstam und Laura Mitzkus

zurück.bleiben ist der Abschluss der 2019 gestarteten Laserstein-Reihe des Berliner Recherchekollektivs Vajswerk. e.V.. Ergänzt wurden die Recherche-Theater-Projekte (Die zwei Schwestern Laserstein, Lasersteins Orte 1 & 2, Laserstein Ollendorff (Friedlaender), Gertraudens Kinder und zurück.bleiben) durch Hörstücke, Unterrichtsstunden und einer Lesemappe im Rahmen der Wanderausstellung "gefährdet leben", die im Dezember 2023 im Deutschen Bundestag eröffnet wurde.

zurück.bleiben ist ein weiteres großes Stück Erinnerungskultur, das mit den Schwestern Lotte und Käte Laserstein zwei deutsche Jüdinnen portraitiert, von denen die eine 8 Jahre nach Ende des Krieges und des Nationalsozialismus nach Deutschland zurückgekehrt ist, dort wieder als Lehrerin arbeitete, während die andere in Schweden blieb und noch ihren internationalen Durchbruch als Malerin erleben konnte. In zurück.bleiben geht es um die Frage, warum sich die beiden Schwestern so unterschiedlich entschieden haben, um die persönlichen Beweggründe und die Ambivalenzen der Frage, wie Selbstbestimmung in Zeiten von Verfolgung, Exil und Trauma auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden kann. 

„Käte geht 1954 zurück nach Deutschland, Lotte bleibt in Schweden. Warum entscheidet man sich, nach Berlin zurückzukehren und die Kinder der ehemaligen Verfolger zu unterrichten? Warum bleibt man als Künstlerin im Exil? Kommt man ab und zu nach Deutschland zurück, hat man dieses deutsche Kapitel abgeschlossen, oder schlägt man es völlig neu auf? Auf diese Fragen gibt es mehr als eine Antwort. Und deswegen ist es schön, dass wir als Kunstprojekt erkunden, wie wir diese verschiedenen Antworten erfahrbar machen können.“ (Christian Tietz, Regisseur)

Der Aufführungsort im Garten und im Haus der Wannsee-Konferenz  - bei der 1942 über die "Endlösung der Judenfrage" beraten wurde - könnte nicht passender sein.

Zurück.bleiben wird von der Heinz und Heide Dürr Stiftung im Rahmen des Förderschwerpunkts Erinnerungskultur unterstützt, die Vajswerk durch biografische Forschung einerseits und den Anspruch kultureller Bildung andererseits in Theaterform auf die Bühne bringt. Weitere Aspekte der Erinnerungsarbeit und Hintergründe zur Laserstein-Reihe werden im Interview mit Laura Mitzkus und Christian Tietz von Vajswerk deutlich.

Recherche und Schauspiel: Laura Mitzkus und Charlotta Bjelfvenstam
Dramaturgie und/oder Regie: Anna Carola Krausse und Christian Tietz
Assistenz: Clara Escalera

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