Der 2003 gegründete Verein ROTE NASEN Deutschland e.V., der vor allem durch seine Clownvisiten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bekannt geworden ist, hat 2015 begonnen, sein Programm auf Einrichtungen für Geflüchtete auszuweiten. Damit leisten die ROTE NASEN einen wichtigen Beitrag zur psychischen Stabilisierung von Kindern und ihren Eltern. Mit den Mitteln, die Clownerie zur Verfügung stellt, tragen die ROTE NASEN darüber hinaus durch ihr sichtbares Engagement vor Ort zur aktiven Lösung des Kernproblems der Integration von Menschen mit Migrations- und Vertriebenenhintergrund bei.

Mit Unterstützung der Heinz und Heide Dürr Stiftung fand im April 2015 ein einwöchiger Workshop im Haus Leo, einer Einrichtung für Geflüchtete der Berliner Stadtmission, statt: 5 Tage lang übten sich Kinder aus Afghanistan, Syrien, Irak, Tschetschenien, Serbien, Äthiopien und Somalia in Jonglage, Gesang, Artistik und Schauspiel. Der Workshop endete mit einer Abschlussvorstellung für die Familien aus dem Haus Leo und für die Nachbarschaft.

Aufgrund der großen Resonanz wurde das Programm erweitert. Im Haus Leo finden nun wöchentliche Workshops statt. Hauptziel ist auch in diesem Format, durch Clownerie, Spiel, Musik und Spaß Momente der Entlastung und Unbeschwertheit für die Familien zu schaffen: Kinder und ihre Eltern sollen gemeinsam Zeit verbringen, ihre Talente und Fähigkeiten entdecken und diese dann in das gemeinsame Projekt einbringen. Darüber hinaus werden Familien aus den Einrichtungen mit Familien aus der Nachbarschaft zusammengebracht, um den interkulturellen und sozialen Austausch zu stärken und Toleranz und Respekt füreinander aufzubauen. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr in der Stadtmission geht es seit 2018 am zweiten Standort im Rupert-Neudeck-Haus, einer Unterkunft für geflüchtete Familien, mit Clownerie und Zirkusluft für und mit Kindern und ihren Eltern weiter.

Im Jahr 2020 startete die Förderung von Clownvisiten in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete „Haus am Schwalbenweg“. Auch hier helfen die Clowns den Menschen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und ihren Alltag, oft mit Kindern, trotz der schwierigen Lebenssituation etwas fröhlicher zu gestalten. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit ist neben dem Wecken des Humors insbesondere die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Wecken von Potenzialen trotz der schwierigen Situation.  

> Clownvisten in Einrichtungen für Geflüchtete
> Film zur Förderzusammenarbeit
> Interview mit Heide Dürr
> 3 Fragen an den Clown Reinhard Horstkotte
> weitere Bildungsprojekte
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