LA DEUTSCHE VITA ist ein semi-dokumentarisches Theaterprojekt, in dem die fiktive Figur Nora Brenner (eine individualistische Architektin mit latent ungesundem Hang zur Selbstbespiegelung) auf den real existierenden Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln trifft. Da stehen plötzlich echte Menschen auf der Bühne: Frauen, die ein politisches Leben hinter sich haben, die in Gewerkschaften, der SPD und der sozialistischen Einheitspartei Westberlin – ja: Westberlin! – gekämpft haben. Sie singen von Solidarität. Von Heimat. Von Arbeit. Und Zukunft. Also von allem, was so einem Millenial einen gehörigen Schreck einjagen kann. Was sind das für Begriffe? Was bedeuten sie uns? Wen schließen sie aus, wen ein? Und was können wir von alten Arbeiterliedern über die Zukunft lernen?

Diese Begegnung von Text und Gesang ist auch eine Begegnung von sozialistischen Utopien und Neoliberalismus, Kollektiv und Individuum, Nostalgie und Zukunftsangst, irgendwo zwischen Lichtenberg und dem Lido di Jesolo. 

Sie spiegelt auch die Begegnung wieder, die die junge Autorin Hannah Schopf mit dem Chor gesucht hat. Sie bringt die Ergebnisse ihrer Recherche in ihrem Regiedebüt auf die Bühne des Heimathafen Neukölln.

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