Das Verhalten, das wir in den ersten Augenblick als störend empfinden, ist eine Ausdrucksweise des Kindes. Unsere Aufgabe ist es wahrzunehmen um zu verstehen was das Kind uns damit sagen möchte.
Klaus Kokemoor
Autorin: Anna-Christina Rau
Am 26. Januar 2023 war Marte Meo-Spezialist und Sozialpädagoge Klaus Kokemoor zu Gast in Stuttgart. Mit seinen Erkenntnissen und mehrperspektivischen Blick auf das Verhalten von Kindern regte er zum Nachdenken und reflektieren ein. Sein Fachvortrag zeichnete sich in besondere Weise durch die zahlreichen Filmsequenzen aus dem Pädagogischen Alltag aus.
Jedes Verhalten von Kindern macht Sinn – auch wenn es Erwachsene an ihre Grenzen bringen kann. Ihre Aufgabe ist es einen Rahmen zu stellen, bei dem es vor allem darum geht Kinder achtsam zu begleiten und in dem sich alle Kinder entwickeln können.
Dies setzt eine reflexive Haltung voraus, die es zulässt auch das eigene Verhalten als Pädagog*in in den Blick zu nehmen. Wenn Erwachsene achtsam mit Kindern sein wollen, müssen sie versuchen achtsam mit sich selbst zu sein. Das heißt auch die eigenen Grenzen zu kennen und umso mehr als Team zu fungieren. Eine Kernbotschaft, die mir sehr im Kopf geblieben ist: In jede Teambesprechung gehört ein Kind.
Im Nachgang konnten wir einzelne Stimmen zu Klaus Kokemoor einfangen:
Offenheit gegenüber „negativen“ Situationen und die Notwendigkeit darauf einzugehen. Nicht abzustempeln, sondern sich damit im Team auseinander zu setzen.
Beim Vortrag hat mich bewegt, wie viel wir durch einzelne, oft ganz kleine aber gut gewählte positive Signale bei Kinder bewegen können. Ein „Ja“ oder „Genau“, das zeigt, „ich nehme dich wahr, ich sehe, was du tust, ich erkenne dich in deinem Tun.