Hans Eike von Oppeln-Bronikowski ist stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Heinz und Heide Dürr Stiftung und besonders auch mit dem Bildungsbereich der Stiftung sehr vertraut. Hier werden insbesondere Projekte unterstützt, die sich an den Early Excellence-Ansatz der frühkindlichen Bildung anlehnen und auf Elternpartizipation ausgerichtet sind. Wieso, weshalb und warum das so ist, haben wir Hans Eike von Oppeln-Bronikowski gefragt...

1. Bildung ist ja ein weiter Begriff – hat die Stiftung im Förderbereich Bildung ein besonderes Steckenpferd?

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski:  "In diesem Förderbereich konzentrieren wir uns auf den Bereich der frühkindlichen Bildung in Kindergärten und Familienzentren. Der Ansatz, den die Stiftung seit nunmehr zwei Jahrzehnten erfolgreich fördert, heißt Early Excellence. Im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns stehen dabei die kindlichen Bildungsprozesse als individuelle Leistung jedes einzelnen Kindes unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft. Diese spezifischen Fähigkeiten gilt es zu entdecken, zu fördern und weiterzuentwickeln. Hierzu bedarf es einer kontinuierlichen und auch präventiven Verbesserung von Rahmenbedingungen wie anregenden „Spielräumen“ und einer qualifizierten Ausbildung des Fachpersonals. Oder um es mit den Worten der Stifter zu beschreiben: „Kinder vor dem Abrutschen zu bewahren, ist besser, als sie später mit viel Mühe wieder in die Gesellschaft zu integrieren."

2. Wenn das Ziel oder die Ziele der Stiftung im Bildungsbereich in einem Buchtitel zusammengefasst werden könnten, wie würde der Buchtitel heißen?

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski: "Spontan könnte ein Titel lauten: „Zusammen ist doppelt wichtig“. Unsere Bildungsprojekte sind geprägt von der gezielten Einbeziehung der ganzen Familie und ihrem sozialen Umfeld. Die Eltern sind die Experten ihrer Kinder. Deshalb bedeutet frühkindliche Bildung für uns immer auch, die Eltern durch einen intensiven, respektvollen und aktiven Austausch mit dem Fachpersonal in die Bildungsprozesse ihrer Kinder einzubeziehen. Eltern können so auch Impulse und Inspirationen von der Kita mit nach Hause nehmen und dort in den Familienalltag integrieren. Und umgekehrt."

3. Wie viele Projekte wurden im Bildungsbereich in den letzten 20 Jahren „Pi mal Daumen“ gefördert?

Hans Eike von Oppeln-Bronikowski: "Um der Vielfalt der Stiftung gerecht zu werden, lässt sich hierauf kaum mit einer Zahl antworten. Im Ergebnis jahrelangen Engagements ist heute bundesweit ein Stiftungsteam von Fachberater*innen im Sinne von Early Excellence tätig. Das Netzwerk umfasst an die 500 Einrichtungen mit weit über 10.000 Fachkräften. In engem Dialog mit den anderen Stiftungszwecken fördern wir auch kulturelle Bildungsprojekte, die dazu beitragen, die Potenziale von Menschen sichtbar zu machen und Familien zu stärken. Gleichzeitig unterstützen wir wissenschaftliche Forschungsarbeiten zum Thema Bildung. Alle unsere Projekte sollen dazu anregen, Verantwortung von den Menschen einzufordern, um aktiv unsere Gesellschaft positiv mitzugestalten."

Vielen Dank für das spannende Gespräch!

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