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Pilotprojekt: Ein einheitliches Beobachtungsverfahren

Am 31. Januar 2024 fand die Auftaktveranstaltung für das Pilotprojekt zur Umsetzung des überarbeiteten Early Excellence-Beobachtungsverfahrens statt. Die Arbeits- und Forschungsgruppe um Prof. Dr. Michael Lichtblau, Claudia Possekel, Felix M. Mayer und Sasha Saumweber lud zu einem ersten gemeinsamen Austausch und Kennenlernen ein.

Im Mittelpunkt steht die Anwendungspraxis des EE-Beobachtungsverfahrens

Die Idee entwickelte sich aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes Analyse der Anwendungspraxis der ressourcenorientierten Beobachtungssystematik in Hannover und im Bundesvergleich in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und der Leibniz Universität Hannover.

Das Ziel dieses Forschungsprojektes war die Bestandsaufnahme von Perspektiven auf die aktuelle Anwendungspraxis des ressourcenorientierten Beobachtungsverfahrens des Early Excellence-Ansatzes im Bundesvergleich. Die Ergebnisse des 3-jährigen Projektes wurden am 24. Mai 2022 beim Fachtag in Hannover vorgestellt.

Das Projekt geht weiter: ein einheitlicher Early Excellence-Bogen für alle Einrichtungen

Nach Abschluss des Forschungsprojektes entstand die Idee einer Weiterentwicklung des Early Excellence-Beobachtungsverfahrens. In Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover wird nun die Anschlussforschung finanziert.

Prof. Dr. Michael Lichtblau und Claudia Possekel koordinieren das Projekt und haben mit unseren Early Excellence-Koordinator*innen Felix M. Mayer und Sasha Saumweber eine Kerngruppe gebildet. Diese Kerngruppe hat die unterschiedlichen Entwicklungen aus dem Bundesgebiet gebündelt, neue Ideen diskutiert und Bestandteile des Verfahrens wissenschaftlich geprüft.

Die Ideen der Kerngruppe wurden wiederum in einem transparenten und beteiligenden Diskurs mit einer Steuerungsgruppe zusammengesetzt aus bundesweiten Early Excellence-Expert*innen besprochen.

Auf den Forschungsergebnissen von 2022 basierend, mit Einbezug praktischer pädagogischer Entwicklungen der unterschiedlichen Standorte, wurde der Beobachtungsbogen vereinheitlicht und inhaltliche Analyseschritte teilweise neu in das Verfahren integriert.

Aktuell werden im Februar und März 2024 die Ideen, die von der Kerngruppe und Steuerungsgruppe entwickelt worden sind, auf bundesweiter Ebene praktisch ausprobiert.

Erste Praxiserfahrung mit Austauschmöglichkeit

Die Auftaktveranstaltung war als Workshop aufgebaut und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und den EE-Beobachtungsbogen mit den Erneuerungen zu beschnuppern.

Neben der Vorstellung der einzelnen Schritte gab es auch Praxisphasen mit Filmsequenzen. Diese boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, den Bogen direkt auszuprobieren.

So konnten die Pädagogischen Fachkräfte, die für die bundesweite Pilotierung angefragt wurden, schon erste Impulse und Eindrücke zum Beobachtungsbogen teilen.

Neuer Analyseschritt: Fokus auf Kinder mit niedrig eingeschätztem Emotionalen Wohlbefinden

Eine der Erneuerungen im einheitlichen Beobachtungsbogen ist die Anpassung der Skala zur Einschätzung des Emotionalen Wohlbefindens und der Engagiertheit. Diese orientiert sich nun ganz am Original der Leuvener Engagiertheitsskala von den Stufen 1 bis 5.

Wenn das Emotionale Wohlbefinden eines Kindes mit Hilfe der Leuvener Skalen als niedrig eingeschätzt wird, bekommen die Fachkräfte mit diesem neuen Analyseschritt ein Handwerkszeug über die Basic Needs die Befriedigung der Grundbedürfnisse dezidiert in den Blick zu nehmen.

Dieser Schritt kann den pädagogischen Fachkräften als Hilfestellung dienen, die Bedürfnisse und damit das Emotionale Wohlbefinden und die Engagiertheit des Kindes zu steigern.

Schritt für Schritt durch die Pilotierung

Insgesamt nehmen 24 Early Excellence-Einrichtungen aus ganz Deutschland an der Erprobungsphase teil: Sie wenden den weiterentwickelten Bogen und die neuen Analyseinstrumente 6 Wochen in der Praxis an.

Danach werden Online-Interviews mit den pädagogischen Fachkräften geführt, in denen sie die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen bei der Erprobung zu teilen.

Diese Rückmeldungen dienen als Basis für die Überarbeitung des Beobachtungsbogens durch die Kerngruppe und Steuerungsgruppe. Zudem wird der angepasste Beobachtungsbogen via App digitalisiert. So haben die pädagogischen Fachkräfte die Gelegenheit, diesen auch online zu nutzen.

Wir sind auf die Praxiserfahrungen gespannt. Viel Erfolg bei der Anwendung!

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