12. September 2013 | Kultur

Christina Friedrich: Keep me in mind

Seit 2013 unterstützt die Heinz und Heide Dürr Stiftung die dokumentarische Performance „Keep me in mind“ von der Regisseurin Christina Friedrich. Sie sammelte in Haifa Geschichten von Überlebenden der Shoa, die im September 2013 zum ersten Mal - außerhalb Israels - in Berlin in der Neuen Synagoge– Centrum Judaicum präsentiert wurden.

„Weit abseits jeglichen Erinnerungskitsches und überbordender Betroffenheitsrhetorik berühren die Geschichten und die Zeugnisse der Überlebenden zutiefst – die Zeichnungen, die das Grauen abzubilden versuchen ebenso wie die Fotos aus der Nachkriegszeit, die – wie etwa das Foto von der Sesselliftfahrt in den Alpen – scheinbare Normalität widerspiegeln. Überzeugend finde ich das Mittel der Boten der Erinnerung. (…) Zeugenschaft kann nicht vererbt werden, aber die Erzählungen der Überlebenden – mit allen Brüchen – können weitergegeben werden, und man kann sich an die konkreten Menschen erinnern: Keep me in mind.“ (Dr. Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)

Durch die Vermittlung und Weitergabe von Zeichnungen, Fotografien und Habseligkeiten werden die Lebenszeugnisse dieser europäischen Flüchtlinge berühr- und erlebbar gemacht. Sie gehen somit in den Erzählkanon eines kollektiven Bewusstseins ein. Nach Berlin wurden die Erzählungen bereits in Vilnius, Montreal, Marseille und Warschau weitergetragen. Als weitere Stationen sind auch Antwerpen und Istanbul geplant.