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Die Stuttgarter*innen, Stuttgart

Nachruf Jutta Burdorf-Schulz

Jutta Burdorf-Schulz – war das nicht die Frau mit dem „Positiven Blick“, der im Early Excellence-Ansatz zu einem stehenden Begriff geworden ist? Ja, genau sie war das und sie hat diesen Blick auf Menschen auch während der Phase ihrer schweren Erkrankung beibehalten, obwohl sie Grund genug gehabt hätte, mit diesem Schicksal zu hadern. Für ihre persönliche Haltung und für ihre Verdienste um die Verbreitung und Vernetzung von Early Excellence in Deutschland gebührt ihr größter Respekt.

Nachdem wir Stuttgarter*innen Jutta bei der Weiterbildung zur Early Excellence-Berater*in 2007 in Berlin kennengelernt hatten, pflegten wir all die Jahre einen guten und intensiven Kontakt mit ihr. Wir begegneten uns nicht nur bei Veranstaltungen im Rahmen des EEC-Netzwerkes, sondern auch bei der Stuttgarter Weiterbildung regelmäßig. Jutta berichtete als Referentin dabei authentisch und überzeugend von den Ursprüngen des Ansatzes in Corby, über den Aufbau des Familienzentrums Schillerstraße in Berlin und über die wunderbare Geschichte des Empowerment. 

Ich (Stefanie ) erinnere mich noch sehr eindrücklich daran, wie Jutta stets zu Beginn eines Treffens aufgefordert hat, die guten Ideen zu teilen, Erfolgsgeschichten zu erzählen,  um voneinander zu lernen und aneinander zu wachsen. 

Sie war so voller Ideen und traute sich, sowohl selbst neue Wege in ihrem Leben auszuprobieren als auch andere Menschen in ambivalenten Situationen zu stärken und zu ermutigen, Dinge in Angriff zu nehmen. Zum Beispiel, als sie mir (Gerhard) in einer Zweierübung erst aufmerksam zuhörte und mich dann bestärkte, mein Vorhaben einer Alpenüberquerung mit dem Fahrrad zu realisieren.

Sehr gerne erinnere ich (Gerhard) mich auch daran, wie wir auf Einladung von Jutta mit einer Abordnung von Müttern aus unserem Familienzentrum nach Berlin reisten zum Austausch im Familienzentrum Steinmetzstraße, zur Besichtigung der Hauptstadt und zum Public Viewing bei der Fußball-WM (4:0 Sieg gegen Argentinien) – das sind unvergessliche und schöne Momente, in denen Jutta immer sehr nah bei den Menschen war, die gerade um sie herum waren. Auch bei meiner letzten Begegnung mit Jutta bei ihr zuhause, als sie schon sehr von der Krankheit gezeichnet war und die Verständigung mit ihr schwierig geworden war, hatte sie noch ein freundliches und verbindliches Lächeln für mich übrig, das mich ihr nahe brachte.

Kurzum: wir Stuttgarter*innen haben Jutta auf unserem Weg sehr viel zu verdanken und verbinden fachlich wie menschlich weitaus mehr mit ihr als wir hier zu Papier bringen können. 

Wir sind sicher, dass sie schon bald im Himmel einen schönen blauen EEC-Stern basteln wird und von dort aus wie gehabt wohlwollend auf uns blicken wird.

Stefanie Entzmann, St. Josef gGmbH, Gesamtleitung Kindertagesstätten/ Kinder- und Familienzentren
Monika Lehenberger, St. Josef gGmbH, Fachbereichsleitung Kita 2/3
Gerhard Loewe, ehemals St. Josef gGmbH
Katja Saumweber, Koordinatorin und Fachberaterin, Region Südwest, Heinz und Heide Dürr Stiftung