Allgemein Bildung

H wie Hoffnung & Humor: ROTE NASEN in Tegel

v.l. Christine Scherzer (Natascha Lachmannowa), Daniel Megnet (Bartusch), Florentine Schara (Perdita Poppers), Foto: ROTE NASEN Deutschland e.V.

Vor fast 10 Jahren begann die Zusammenarbeit zwischen dem ROTE NASEN Deutschland e.V. und der Heinz und Heide Dürr Stiftung. Die 2015 begonnene Ausweitung der Clownvisiten in Einrichtungen für Geflüchtete brachte die beiden Projektpartner zusammen. Der Schwerpunkt lag von Anfang an auf der Clownarbeit mit Kindern und ihren Familien. Im Förderbereich Bildung, insbesondere im Bereich der frühkindlichen Bildung nach dem Early Excellence-Ansatz, ist der Stiftung die enge Zusammenarbeit mit den Eltern und der positive Blick auf die Ressourcen der einzelnen Familienmitglieder besonders wichtig.   

„Das Hauptziel der Clownvisiten in Einrichtungen für Geflüchtete besteht darin, durch Clownerie, Spiel, Musik und Spaß Momente der Entlastung und Unbeschwertheit für die Familien zu schaffen: Kinder und ihre Eltern sollen Zeit miteinander verbringen, ihre Talente und Fähigkeiten entdecken und diese in das gemeinsame Projekt einbringen.“ (Auszug aus der Projektbeschreibung)

Angefangen im Haus Leo und dem Rupert-Neudeck-Haus, beides Einrichtungen für Geflüchtete der Berliner Stadtmission, finden die von der Heinz und Heide Dürr Stiftung geförderten Clownvisiten seit 2020 auch in der Gemeinschaftsunterkunft „Haus am Schwalbenweg“ statt. 

Und die ROTE NASEN sind noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Seit Juni 2023 besuchen die Clowns das Ukrainische Ankunftszentrum (UA) des Deutschen Roten Kreuzes in Tegel. Nach einem Schnupperbesuch in Tegel, bei dem auch Startenor und ROTE NASEN Botschafter Rolando Vilazon als Clown mitwirkte, wurden aufgrund der großen Nachfrage regelmäßige Clownbesuche etabliert.

Die anfänglich 14-tägigen Besuche wurden inzwischen sogar auf einen wöchentlichen Turnus ausgeweitet, da der Bedarf aufgrund der hohen Fluktuation und der vielen hundert Kinder sehr groß ist. Jeden Dienstag besuchen jeweils drei Künstler*innen aus dem Clownteam Kinder in verschiedenen öffentlichen Bereichen des riesigen Areals, auf dem insgesamt 5000 Bewohner*innen leben. Nach dem Motto „Helfer*innen helfen“ sind neben den Besuchen ab Oktober ROTE NASEN Humorworkshops für das Personal vor Ort geplant.

„Hier werden die Menschen gut versorgt, kein Krieg, kein Hunger und Sicherheit, aber 24 Stunden in Gemeinschaft, ohne Privatsphäre und ohne wirkliche sinnvolle Beschäftigung ist auf Dauer dramatisch für die Menschen, insbesondere für die Kinder. Wie wunderbar, wenn die ROTE NASEN ein Lächeln auf die Gesichter zaubern.“ (Susanne Gebert, Koordination und Fachberatung Early Excellence für Berlin & Brandenburg)


Isa Baumgarten, Vorstandsvorsitzende der Heinz und Heide Dürr Stiftung (Bild rechts), und Susanne Gebert (Bild links), Koordination und Fachberatung Early Excellence für Berlin & Brandenburg, konnten sich vor Ort ein Bild von den Einsätzen der ROTE NASEN Clowns im UA Tegel machen. Durch die langjährige Zusammenarbeit sind sich die Clowns und die Stiftung sehr vertraut – was den sicherlich nicht immer einfachen, aber eindrucksvollen Gang durch die Einrichtung mit ihren Bewohner*innen vertrauensvoll und auch streckenweise humorvoll gestalten ließ.